Sandra del Pilar, Treat me like a fool, treat me like I`m evil, 2017

Der deutsch-amerikanischen Künstlerin Sandra del Pilar gelingt es mit ihrer transparenten Kunst, überraschende Irritationen hervorzurufen und die geistige Erlebnisfähigkeit zu mobilisieren. Statt zu enthüllen, verschleiert sie, statt Dinge klarer zu zeigen, werden Schilderungen zu einer visuellen Störung. Das Dargestellte aus hauchdünnen Pigmentschichten entzieht sich dem Zugriff des Auges, alles wird zu einer flüchtigen Erscheinung. Das Gemälde rüttelt auf - mit leisen Tönen verweist die Künstlerin auf Donald Trumps geplante Errichtung einer Mauer zwischen den USA und Mexiko, die den Weg der Mexikaner nach Norden verwehrt. Das Bild ist mit Öl auf Leinwand gemalt, der vordere Materialträger besteht aus einer transparenten Synthetikfaser. Sandra del Pilar erhielt für dieses Werk den Kunstpreis der Stadt Hamm 2018. Der Museumsverein Hamm hat gemeinsam mit dem Kunstverein Hamm dieses 194 x 303 cm große Gemälde 2019 für das Gustav-Lübcke Museum erworben.

Dorothee Kandzi